Basel-Stadt sollte Musik laut Kulturfördergesetz möglichst vielfältig unterstützen. Die Realität ist jedoch diese: 90% der öffentlichen Fördergelder gehen an Orchester sowie Institutionen der Klassik (inkl. alte und zeitgenössische Musik).*
Wollen wir mit unseren Steuergeldern wirklich so einseitig Musik unterstützen? In einer Kulturstadt mit einer derart diversen Bevölkerung? Kaum. Wenn wir künftig vielfältiger fördern wollen, müssen wir freie Musikschaffende mehr unterstützen.
Die freie Szene macht Blues, Klassik, Electronica, Hip-Hop, Jazz, Pop, Rock, Metal, World Music, Dance und vieles mehr. Das breite Angebot in unserer Stadt gibt es nur dank den freien Musikschaffenden, zu denen übrigens auch viele Veranstaltende, Clubs und Agenturen gehören.
*Berechnungsgrundlage: Zahlen des Präsidialdepartements, inkl. neuer Fördergefässe in Folge Trinkgeldinitiative
Basel-Stadt fördert das freie, nicht-institutionelle Musikschaffen künftig mit mindestens einem Drittel des jährlichen Musikbudgets. Umzusetzen innert 4 Jahren nach Annahme der Initiative.
Ein Drittel ist ein echtes Bekenntnis der Stadt zur Musikvielfalt: Wir setzen öffentliche Mittel für alle ein – statt die Förderung der Vielfalt an private Gönner und Stiftungen abzuschieben. Ein Drittel heisst, dass man das im Kulturleitbild 2020-2025 formulierte Ziel ernst nimmt: eine «ausgewogene Förderung», welche die «Bedürfnisse aller Genres und Produktionsweisen berücksichtigt».
Die Politik ist in der Verantwortung, sich zu überlegen, wie man das historisch gewachsenen Missverhältnis korrigiert: Wird das Förderungsbudget erhöht oder umverteilt? Wenn sich Basel weiterhin als Musikstadt rühmen will, müsste man sich eine Erhöhung eigentlich leisten.
Die Bevölkerung will es vielfältiger
Wir fördern zu wenig, was wir gerne hören. Das zeigt die mit dem Forschungsinstitut Ecoplan und der Uni Basel durchgeführte repräsentative Studie zum Musik-Konsum. Zum Beispiel gehen Basler:innen besonders häufig an Pop-Konzerte. Gefördert wird dieses Genre aber nur mit 9 % des Musikbudgets – und dies, obwohl der grösste Teil der Befragten sich mehr Live-Pop wünscht. Die vollständige Studie gibts hier.
Die Trinkgeldinitiative (TGI) reicht nicht.
Die TGI ist ein guter Schritt in die richtige Richtung und legt die Förderung der freien Szene bei mindestens 5 % fest. Damit ist vielfältige Musikförderung jedoch noch lange nicht erreicht. Auch mit der TGI fliessen immer noch 90 % in die Orchester und Institutionen der Klassik.
Die Initiative macht faire Gagen möglich.
Die aktuellen Förderungsbeträge reichen selten für angemessene Honorare. Freie Musikschaffende aller Genres leisten oft sogar unbezahlte Arbeit. Laut einer Ecoplan-Studie verdienen 67 % der selbständig erwerbenden Musiker:innen pro Jahr unter 40’000 Franken – dies bei durchschnittlich 45 Arbeitsstunden pro Woche.
Basel-Stadt sollte Musik laut Kulturfördergesetz möglichst vielfältig unterstützen. Die Realität ist jedoch diese: 90% der öffentlichen Fördergelder gehen an Orchester sowie Institutionen der Klassik (inkl. alte und zeitgenössische Musik).*
Wollen wir mit unseren Steuergeldern wirklich so einseitig Musik unterstützen? In einer Kulturstadt mit einer derart diversen Bevölkerung? Kaum. Wenn wir künftig vielfältiger fördern wollen, müssen wir freie Musikschaffende mehr unterstützen.
Die freie Szene macht Blues, Klassik, Electronica, Hip-Hop, Jazz, Pop, Rock, Metal, World Music, Dance und vieles mehr. Das breite Angebot in unserer Stadt gibt es nur dank den freien Musikschaffenden, zu denen übrigens auch viele Veranstaltende, Clubs und Agenturen gehören.
*Berechnungsgrundlage: Zahlen des Präsidialdepartements, inkl. neuer Fördergefässe in Folge Trinkgeldinitiative
Basel-Stadt fördert das freie, nicht-institutionelle Musikschaffen künftig mit mindestens einem Drittel des jährlichen Musikbudgets. Umzusetzen innert 4 Jahren nach Annahme der Initiative.
Ein Drittel ist ein echtes Bekenntnis der Stadt zur Musikvielfalt: Wir setzen öffentliche Mittel für alle ein – statt die Förderung der Vielfalt an private Gönner und Stiftungen abzuschieben. Ein Drittel heisst, dass man das im Kulturleitbild 2020-2025 formulierte Ziel ernst nimmt: eine «ausgewogene Förderung», welche die «Bedürfnisse aller Genres und Produktionsweisen berücksichtigt».
Die Politik ist in der Verantwortung, sich zu überlegen, wie man das historisch gewachsenen Missverhältnis korrigiert: Wird das Förderungsbudget erhöht oder umverteilt? Wenn sich Basel weiterhin als Musikstadt rühmen will, müsste man sich eine Erhöhung eigentlich leisten.
Die Bevölkerung will es vielfältiger
Wir fördern zu wenig, was wir gerne hören. Das zeigt die mit dem Forschungsinstitut Ecoplan und der Uni Basel durchgeführte repräsentative Studie zum Musik-Konsum. Zum Beispiel gehen Basler:innen besonders häufig an Pop-Konzerte. Gefördert wird dieses Genre aber nur mit 9 % des Musikbudgets – und dies, obwohl der grösste Teil der Befragten sich mehr Live-Pop wünscht. Die vollständige Studie gibts hier.
Die Trinkgeldinitiative (TGI) reicht nicht.
Die TGI ist ein guter Schritt in die richtige Richtung und legt die Förderung der freien Szene bei mindestens 5 % fest. Damit ist vielfältige Musikförderung jedoch noch lange nicht erreicht. Auch mit der TGI fliessen immer noch 90 % in die Orchester und Institutionen der Klassik.
Die Initiative macht faire Gagen möglich.
Die aktuellen Förderungsbeträge reichen selten für angemessene Honorare. Freie Musikschaffende aller Genres leisten oft sogar unbezahlte Arbeit. Laut einer Ecoplan-Studie verdienen 67 % der selbständig erwerbenden Musiker:innen pro Jahr unter 40’000 Franken – dies bei durchschnittlich 45 Arbeitsstunden pro Woche.
Initiative für mehr Musikvielfalt
IG Musik Basel
kontakt@musikvielfalt.ch
Für die IG Musik Basel: Roberto Barbotti, Caroline Faust, Fabian Gisler, Kaspar von Grünigen, Victor Moser, Jennifer Perez, Johannes Raggio
Initiative für mehr Musikvielfalt
IG Musik Basel
kontakt@musikvielfalt.ch
Für die IG Musik Basel: Roberto Barbotti, Caroline Faust, Fabian Gisler, Kaspar von Grünigen, Victor Moser, Jennifer Perez, Johannes Raggio